Du kannst plötzlich nichts mehr riechen oder schmecken? Dieses unangenehme Symptom tritt häufig nach einer Infektion der oberen Atemwege, wie bei einem grippalen Infekt oder einer Erkältung, auf. Betroffene fühlen sich wie abgeschnitten von ihrer Sinneswahrnehmung – alles schmeckt fade, und die Freude am Essen oder die Wahrnehmung von Düften bleibt aus. Doch warum passiert das überhaupt und was kannst du dagegen tun? Die Lösung heißt Zink. In diesem Beitrag erfährst du alles über die Hintergründe, warum Geruchs- und Geschmacksverlust auftritt und wie du deinen Körper effektiv unterstützen kannst.
Warum der Geruchs- und Geschmacksverlust auftritt
Geruchs- und Geschmacksverlust treten häufig nach viralen Infektionen auf, insbesondere bei grippalen Infekten oder Erkrankungen wie Influenza. Der Grund dafür liegt meist in der Nase, genauer gesagt im olfaktorischen Nervensystem.
Angriff auf die Nervenzellen
Bei einem viralen Infekt können die feinen Riechzellen in der Nase durch die Entzündung angegriffen und vorübergehend stillgelegt werden. Das Nervensystem ist empfindlich, und die Erholung dieser Zellen braucht Zeit. Ohne die Aktivität der Riechzellen können Gerüche nicht wahrgenommen werden, und da der Geschmackssinn eng mit dem Geruchssinn verknüpft ist, wird auch das Geschmacksempfinden stark beeinträchtigt.
Schwellung der Schleimhäute
Zusätzlich führt die Infektion häufig zu einer Schwellung der Nasenschleimhäute. Dadurch werden die Riechzellen blockiert, und der Luftstrom, der Duftmoleküle zur Riechschleimhaut transportiert, wird behindert.
Zinkmangel als Folge
Während einer Infektion verbraucht der Körper vermehrt Nährstoffe, darunter auch Zink, ein essentielles Spurenelement, das für die Regeneration von Nervenzellen und das Immunsystem unerlässlich ist. Ein Zinkmangel kann den Heilungsprozess verzögern und die Rückkehr von Geruchs- und Geschmacksinn erschweren. Mehr darüber, wie du einen Zinkmangel erkennen und beheben kannst, erfährst du hier: Zinkmangel beheben – Die besten Tipps aus der Praxis.
Wie Zink bei Geruchs- und Geschmacksverlust hilft
Zink ist ein unverzichtbarer Mineralstoff, der eine Vielzahl von Funktionen im Körper übernimmt. Besonders wichtig ist seine Rolle bei:
- Zellregeneration: Zink unterstützt die Reparatur und Regeneration der angegriffenen Nervenzellen in der Nase.
- Immunsystem: Es stärkt das Immunsystem, hilft dem Körper, die Infektion zu bekämpfen und beschleunigt die Heilung.
- Entzündungshemmung: Zink wirkt entzündungshemmend und reduziert die Schwellung der Schleimhäute, was die Riechfähigkeit schneller wiederherstellt.
Die richtige Zink-Dosierung
Wenn dein Geruchs- und Geschmackssinn nach einem Infekt verschwunden ist, kannst du mit einer gezielten Zink-Supplementierung die Heilung beschleunigen. Hier sind die wichtigsten Punkte zur Dosierung und Anwendung:
- Empfohlene Tagesdosis: Nimm 15 bis 25 Milligramm Zink pro Dosis, bis zu dreimal täglich. Diese Menge ist sicher und effektiv für einen kurzfristigen Zeitraum.
- Dauer der Anwendung: Nimm Zink so lange ein, bis sich dein Geruchs- und Geschmackssinn vollständig regeneriert hat. Dies kann je nach Schwere der Schädigung einige Tage bis Wochen dauern.
- Zinkpräparate: Es spielt zunächst keine große Rolle, welches Zinkpräparat du verwendest, solange es ein hochwertiges Produkt ist. Beispiele sind Zinkcitrat, Zinkgluconat oder Zinkbisglycinat. Diese Formen werden vom Körper gut aufgenommen.
Wichtig: Vermeide es, Zink „massenhaft“ einzunehmen, denn zu viel Zink über einen langen Zeitraum kann andere Mineralstoffe wie Kupfer im Körper verdrängen. Halte dich an die empfohlenen Dosierungen.
Weitere Tipps zur Unterstützung des Geruchs- und Geschmackssinns
Neben der Einnahme von Zink kannst du noch weitere Maßnahmen ergreifen, um die Regeneration zu fördern:
Nasenspülung
Eine regelmäßige Nasenspülung mit einer Salzlösung hilft dabei, die Nasenschleimhäute zu befeuchten, Schleim zu lösen und Entzündungsstoffe auszuspülen. Dies verbessert die Durchblutung und unterstützt die Heilung.
Feuchte Luft
Achte auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit, vor allem in den Wintermonaten. Trockene Luft kann die Nasenschleimhäute zusätzlich reizen. Ein Luftbefeuchter oder feuchte Tücher im Raum können helfen.
Vitaminreiche Ernährung
Setze auf eine nährstoffreiche Ernährung, um dein Immunsystem zu stärken und die Heilung zu beschleunigen. Besonders wichtig sind:
- Vitamin C aus Obst wie Orangen, Kiwis und Beeren zur Unterstützung der Immunabwehr
- Vitamin A aus Karotten, Spinat und Süßkartoffeln für die Regeneration der Schleimhäute
Geruchstraining
Ein gezieltes Geruchstraining kann helfen, den Geruchssinn wieder zu schärfen. Nimm dazu stark riechende Substanzen wie Zitronen, Kaffee oder ätherische Öle und rieche bewusst daran. Dies fördert die Regeneration der Riechzellen.
Fazit: Zink als Schlüssel zur schnellen Regeneration
Wenn du nach einer Infektion deinen Geruchs- und Geschmackssinn verloren hast, ist das zwar beunruhigend, aber in den meisten Fällen vorübergehend. Der Körper braucht Zeit, um die angegriffenen Nervenzellen zu regenerieren. Zink spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da es die Zellreparatur fördert, Entzündungen reduziert und das Immunsystem stärkt.
Mit der richtigen Zink-Dosierung, einer nährstoffreichen Ernährung und einfachen Maßnahmen wie Nasenspülungen oder Geruchstraining kannst du die Heilung beschleunigen und deine Sinne schneller zurückgewinnen. Bleib geduldig und gib deinem Körper die Unterstützung, die er braucht – schon bald wirst du wieder riechen und schmecken können wie zuvor!
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