Biohacking ist eine Möglichkeit, sich selbst und seinen Körper auf natürliche Art und Weise zu optimieren. Mit welcher Methode Du Deinen Körper in seiner Funktion optimieren kannst, sodass dieser langlebiger, gesünder und auf natürliche Weise stabil wird, erfährst Du in diesem Beitrag.
Dem Kältereiz ausgesetzt
Wenn Du Dich Kälte aussetzt, geschehen sehr erstaunliche Prozesse in Deinem Körper. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, sich der Kälte auszusetzen. Es beginnt beim Trinken von kaltem Wasser und geht hin bis zum kalten Duschen oder sogar Baden.
Setzt Du Dich dem Kältereiz aus, so wird das Enzym mTOR reguliert. Das Enzym besitzt eine ganz wichtige Steuerfunktion in unserem Organismus. Ist zu viel des Enzyms mTOR vorhanden, so kann es für eine Krebsentwicklung im Körper sorgen. Außerdem verläuft die Degeneration des Körpers schneller. Ist jedoch zu wenig des Enzyms vorhanden, so regt der Mangel an mTOR die Autophagie an. Dieser Prozess spielt sich auch während einer Fastenkur ab. Ist Dein Körper regelmäßig Kälte ausgesetzt, so kann über einen langen Zeitraum hinweg die Krebsneigung, die durch das Enzym mTOR induziert wird, reduziert werden. Diese Art von Biohacking bewirkt demnach, dass sich die Langlebigkeit des Körpers zum Positiven entwickelt. Außerdem wird durch den Kältereiz das Fettgewebe im Körper auf verschiedene Weise angegangen. Zum einen werden sehr viele Enzyme im Körper angeregt, die fettverbrennend wirken und zum anderen wandelt sich das weiße Fett, auch Speicherfett genannt, zu braunem Fett um. Dieses Fett stellt Wärme her und verbraucht somit mehr Energie. Diese Art das Fett zu bekämpfen ist sehr wirksam und wirkt in diesem Zusammenhang ähnlich wie regelmäßiger Sport.
Auch das Herz-Kreislauf-System profitiert vom Kältereiz. Bei regelmäßiger Anwendung wird eine Verbesserung von Herz-Kreislauf-Beschwerden von bis zu zwanzig Prozent erreicht. Zudem wirkt sich diese Form des Biohackings sehr positiv auf das Immunsystem aus. Zu guter Letzt ist eine Veränderung des Hormonhaushalts zu beobachten: Die Hormone werden im Bereich der Nebennierenfunktion, der Schilddrüsenfunktion und der sexuellen Leistungsfähigkeit sowie der Fruchtbarkeit angeregt und gesteigert.
Möglichkeiten, sich dem Kältereiz auszusetzen
Die folgenden Möglichkeiten bieten in genannter Reihenfolge gesunde Möglichkeiten, sich an diese Art des Biohackings langsam ranzutasten:
1. Kaltes Wasser mit Eiswürfeln trinken
Sollte es zum sogenannten „Eiskopfschmerz“ kommen, kann man daraus schließen, dass im Körper zu viele Omega-6-Fettsäuren und zu wenig Omega-3-Fettsäuren vorhanden sind. Die Omega-6-Fettsäuren wirken entzündlich, wohingegen die Omega-3-Fettsäuren antientzündlich wirken. Es gilt also, dieses Ungleichgewicht wieder ins Reine zu bringen. Dazu sollten die Omega-6-Quellen, besonders tierische Lebensmittel sowie Nüsse und Saaten, reduziert werden. Außerdem sollte die Omega-3-Zufuhr erhöht werden. Es eignet sich der Verzehr von täglich etwa zwei Esslöffeln Chiasamen oder geschroteten Leinsamen, zum Beispiel im Müsli oder einem Smoothie.
2. Gesicht in eiskaltem Wasser baden
Das Gesicht sollte entweder im Waschbecken oder einem anderen, dafür geeignetem Behältnis, immer wieder untergetaucht werden. Die Haut sollte dabei natürlich rosa bleiben.
3. Kaltes Duschen
Zunächst kann natürlich wie gewohnt warm geduscht und im Anschluss kalt geduscht werden. Du solltest solange unter der kalten Dusche verbleiben, wie Du es aushältst. Fängst Du an zu schlottern, hast du den Prozess in Gang gesetzt. Beim Zittern verbrennt der Körper viele Kalorien, etwa vergleichbar wie beim Sport.
4. Kaltes Baden
Wenn Du das kalte Duschen erst einmal gewöhnt bist, wäre der nächste Schritt ein kaltes Bad zu nehmen. Dazu können ins kalte Wasser zusätzlich Eiswürfel gegeben werden. Beim Setzen in die Badewanne wird Deine Atmung wahrscheinlich zunächst etwas
flacher, doch der Körper gewöhnt sich relativ schnell an die kühle Temperatur und beruhigt sich allmählich wieder. Auch hier gilt es, solange in der Wanne zu verweilen, bis Du anfängst zu zittern. Bitte achte darauf, dass die Wassertemperatur nie unter zehn Grad gelangt, da sonst Blutgefäße verletzt werden könnten.
5. Eisbaden im Freien
Sollte es in Deiner Nähe einen See, Fluss oder andere Gewässer geben, eignen sich diese in den kalten Jahreszeiten ebenso gut zum Eisbaden und erfordern vielleicht noch eine Portion mehr Mut.
6. Dünne Kleidung
Eine letzte und sehr einfache Möglichkeit, sich dem Kältereiz auszusetzen, ist das Tragen von „zu dünner“ Kleidung. So kannst Du zum Beispiel im Winter mal im T-Shirt nach draußen gehen, oder eine dünnere Jacke tragen. Wenn Du anfängst zu zittern, wäre dies der Zeitpunkt, sich wieder warm einzupacken.
Eine großartige Methode, die etwas Überwindung kostet, aber dennoch sehr effektiv für die menschliche Gesundheit ist. Wenn man erstmal damit angefangen hat, möchte man nie wieder aufhören. Der Effekt der Frische im Körper, die Du nach dem Kältereiz verspürst, vermittelt Dir besonders am Morgen ein tolles und belebendes Gefühl.
Studien und Quellen:
- Cold-Inducible SIRT6 Regulates Thermogenesis of Brown and Beige Fat., https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28723567
- Brown Fat AKT2 Is a Cold-Induced Kinase that Stimulates ChREBP-Mediated De Novo Lipogenesis to Optimize Fuel Storage and Thermogenesis., https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29153407
- Control of brown and beige fat development., https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27552974 Cold-Activated
- Brown Adipose Tissue is Associated with Less Cardiometabolic Dysfunction in Young Adults with Obesity., https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32170839
- Fibroblast Growth Factor-21, Leptin, and Adiponectin Responses to Acute Cold-Induced Brown Adipose Tissue Activation., https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31912874
- Adiponectin receptor PAQR-2 signaling senses low temperature to promote C. elegans longevity by regulating autophagy., https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31197136
- Cordycepin promotes browning of white adipose tissue through an AMP-activated protein kinase (AMPK)-dependent pathway., https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30766785
- Sarcolipin is a newly identified regulator of muscle-based thermogenesis in mammals., https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22961106
- Association of Melatonin Production with Seasonal Changes, Low Temperature, and Immuno-Responses in Hamsters, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6017911/
- mTORC1 is Required for Brown Adipose Tissue Recruitment and Metabolic Adaptation to Cold, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5120333/
- The effects of cold water immersion and active recovery on inflammation and cell stress responses in human skeletal muscle after resistance exercise., https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27704555
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