Die Haut ist das größte und somit ein äußerst wichtiges Organ des menschlichen Körpers. Doch was, wenn die Haut plötzlich juckt, brennt, nässt? Möglicherweise steckt eine Kontaktallergie dahinter. Worum es sich bei einer solchen handelt, welche Auslöser es gibt und wie die allergischen Reaktionen zu behandeln sind, erfährst Du in diesem Beitrag.
Wenn die Haut verrücktspielt – eine Kontaktallergie?
Beim sogenannten Kontaktekzem reagiert die Haut nach direktem Kontakt mit einem Allergen mit entsprechenden Symptomen. Die allergischen Reaktionen treten jedoch in der Regel erst nach 24 bis 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen auf. Verantwortlich für die Überreaktion an den betroffenen Hautpartien sind bestimmte T-Zellen des Abwehrsystems im Körper, welche beim Kontakt mit dem Allergen Botenstoffe ausschütten. Die Botenstoffe sorgen dann für eine Entzündung der Haut und führen zu sichtbaren Hautveränderungen.
Welche Ursachen für allergische Hautreaktionen gibt es?
Die
Ursachen eines Kontaktekzems sind sehr vielfältig. Zu den häufigen
Auslösern gehören:
– die weitreichende Unverträglichkeit
auf Milcheiweiß und Weizen (häufig auch Gluten)
– Zinkmangel
sowie ein Mangel an Vitamin D3
– verschiedene Materialien in
Schmuck, Knöpfen oder auch Brillengestellen, wie Nickel oder andere
Metalle
– Duftstoffe in Kosmetika, Deodorants und Seifen
–
Konservierungsstoffe in Reinigungsmitteln, Pflege- und
Kosmetikprodukten sowie Desinfektionsmitteln
– Pflanzen wie
Beifuß
– Latex, beispielsweise in Form von
Latexhandschuhen
– ätherische Öle wie Zitronen- oder
Pfefferminzöl
Weitere auslösende Allergien sind Allergien
gegen Blütenpollen, Hausstaubmilben und Tierhaare. Welche Symptome treten bei einer Kontaktallergie auf?
Welche Symptome treten bei einer Kontaktallergie auf?
Die
Symptome einer allergischen Reaktion der Haut reichen von
Hautrötungen, Schwellungen und nässenden Bläschen über Quaddel
Bildung, Krusten- und Schuppenbildung sowie Juckreiz oder Brennen.
Nicht selten treten dabei mehrere Symptome gleichzeitig auf.
Im
Rahmen weiterer Allergien können zudem die folgenden Symptome
auftreten:
Bei einer Sonnenallergie verändern sich betroffene
Hautpartien als Folge von übermäßiger Sonneneinstrahlung. In
diesem Zusammenhang ist auch die „Mallorca-Akne“ zu
erwähnen, welche durch die Inhaltsstoffe einer Sonnenmilch auftreten
kann.
Als Reaktion auf bestimmte Lebensmittel, vor allem auf
Nüsse, Eier und Fisch, stellen sich im Rahmen einer
Lebensmittelallergie auch des öfteren Hautekzeme ein.
Die
Insektengiftallergie zeichnet sich durch Reaktionen auf das Gift von
Wespen, Bienen, Hornissen oder Hummeln aus. Eine solche Allergie kann
unter Umständen sogar lebensbedrohlich sein.
Ebenfalls
zu erwähnen gilt hier die Arzneimittelallergie, welche
beispielsweise durch Antibiotika, Blutdruck- oder Schmerzmittel
ausgelöst werden kann. Nicht selten treten bei einer solchen
Allergie nach Einnahme der Medikamente starke Schwellungen im Gesicht
und eine Quaddel Bildung am ganzen Körper auf. Eine allergische
Reaktion auf Arzneimittel ist unmittelbar zu behandeln.
Welches Allergen verursacht die allergische Reaktion?
In
einigen Fällen können Betroffene das verantwortliche Allergen
leicht selbst ausfindig machen. In schwierigeren Fällen und vor
allem bei schweren Hautreaktionen ist ein Dermatologe aufzusuchen.
Dieser macht eine gründliche Anamnese der Krankheitsgeschichte und
kann mithilfe unterschiedlicher Tests die in Frage kommenden
Allergene am Patienten testen. Dabei steht der „Patch-Test“,
der „Prick-Test“ und der Bluttest zur Verfügung. Beim
Patch-Test, sowie beim Prick-Test werden die Allergene auf die Haut
gebracht. Bei Vorliegen einer allergischen Reaktion sind die
betroffenen Hautstellen in der Regel schnell gerötet, geschwollen
und jucken.
Bei starken und besonders bei mehreren
Allergien empfiehlt sich ein Allergiepass. Dieser kann im Notfall
schnell Auskunft über das verursachte Allergen geben.
Wer erkrankt an einer Allergie?
Einige Faktoren können das Risiko erhöhen, an einer Allergie zu erkranken. Dazu gehört die genetische Vorbelastung, wenn beispielsweise die Eltern an verschiedenen Allergien leiden, aber auch Umweltschadstoffe, eine ungesunde, fettreiche Ernährung, sowie Rauchen und regelmäßiger Alkoholkonsum. Doch auch ein zu hohes Maß an Hygiene kann zur Entstehung von Allergien beitragen. In diesem Fall gilt: weniger ist mehr!
Wie wird die Kontaktallergie behandelt?
Eine
Sensibilisierung gegen die auslösende Substanz besteht meist ein
Leben lang. Die Kontaktallergie kann also nicht geheilt, sondern
lediglich die Symptome gemindert werden. Zunächst gilt es, jeglichen
Kontakt mit Allergenen Substanzen zu meiden. In einigen Fällen ist
das kein Problem (wie beispielsweise Kosmetika wechseln), in anderen
hingegen kaum zu beeinflussen (Insektengiftallergie). Wenn es jedoch
bereits zu einer allergischen Reaktion gekommen ist, gilt es, die
Hautstellen regelmäßig zu säubern, um den Heilungsprozess zu
fördern. Feuchtigkeits- und Pflegeprodukte unterstützen im weiteren
Heilungsverlauf die Haut beim Wiederaufbau und helfen ihr, zu
regenerieren. Auch rückfettende Cremes, Öle und Bäder können sehr
hilfreich sein.
Generell gibt es bei allergischen Reaktionen
zwei Behandlungsansätze: Die der Schulmedizin und die der
Naturheilkunde.
Schulmedizinische Behandlung
In der Schulmedizin wird im Bereich der Kontaktallergie grundsätzlich mit Kortison-Präparaten gearbeitet. Kortison hemmt dabei die überschießende Immunantwort des Körpers und mindert gleichzeitig die Entzündungsreaktion der Haut. Je nach Ausmaß der Reaktion werden betroffene Areale der Haut zunächst mithilfe einer Kortison haltigen Salbe lokal behandelt. Reicht diese Behandlung nicht aus, wird Kortison in Tablettenform eingenommen. Kortison hat einige Nebenwirkungen, weshalb eine Therapie immer gut durchdacht werden sollte.
Bei schwächeren Symptomen wird in der Regel ein Antihistaminikum in Form von Tabletten oder Salben verschrieben. Auch dieser Wirkstoff dient dazu, das körpereigene Histamin abzuschwächen. Viele Allergiker kommen ohne diese Antihistaminikum gar nicht aus.
Bei einem chronischen Hautekzem besteht weiterhin die Möglichkeit, eine UV-Therapie durchzuführen. Dabei wird je nach Allergie zwischen einer Bestrahlung mit UV-B-Licht (UVB-Therapie) und einer Bestrahlung mit UV-A-Licht in Kombination mit dem Wirkstoff Psoralen (PUVA-Therapie) unterschieden. Der Wirkstoff Psoralen kann dabei entweder lokal aufgetragen oder eingenommen werden. Diese Therapieform wird vor allem bei einem chronischen Handekzem angewendet.
Behandlung in der Naturheilkunde
Im
Bereich der Naturheilkunde gibt es verschiedene Möglichkeiten,
allergische Reaktionen der Haut zu behandeln. Um bei einer bereits
geschädigten Hautbarriere schlimmere Infektionen mit anderen
Krankheitserregern zu vermeiden, ist eine Behandlung mit einer Salbe
zur schnellen Regeneration der Haut empfehlenswert. Verschiedene
Wirkstoffe können die Heilung dabei unterstützen. Dazu gehören:
–
Weide (vermindert Entzündungen)
– Zaubernuss (fördern
Wundverschluss)
– Lein (wirkt entzündungshemmend)
– Kamille
(wirkt antiseptisch, beruhigend und entzündungshemmend)
–
Weizenkeim-, Soja- und Mais öl (wirken entzündungshemmend)
–
Stiefmütterchen (wirken wie Kortikoide)
– Bittersüßer
Nachtschatten (wirken wie Kortikoide)
In der Naturheilkunde
wird außerdem eine Umstimmung und Entgiftung des Körpers als
besonders wichtig erachtet. Eine umstimmende Wirkung haben die
folgenden Pflanzen: Brennnessel, bittersüßer Nachtschatten,
Stiefmütterchen und Wacholder sowie Löwenzahn. Zur Entgiftung
eignen sich besonders Pflanzen, welche die Ausscheidung über die
Leber, Galle und den Darm fördern. Dazu gehören: Chlorella,
Goldrute, Kaffeekohle, Flohsamen, Löwenzahn, Leinsamen, Mariendistel
und Brennnessel.
Eine gesunde Ernährung ist für eine schöne
und gesunde Haut unabdingbar. Dabei gibt es verschiedene
Lebensmittel, die die Funktionen der Haut optimal unterstützen
können. Grüner Tee enthält viele Antioxidantien, Obst und Gemüse
enthalten Vitamine und Pflanzenstoffe, welche vor Sonnenschäden und
Entzündungen schützen können. Weiterhin hilft Eiweiß beim Aufbau
der Haut und verbessert deren Abwehrkräfte. Generell empfiehlt sich
eine rein pflanzenbasierte und abwechslungsreiche Ernährung.
Außerdem ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, am besten in
Form von Wasser, sehr wichtig für die Haut. Um eventuelle
Nahrungsmittelallergien als Verursacher von Hautekzemen ausfindig zu
machen, empfiehlt sich auch das Führen eines Ernährungstagebuchs.
Werden auslösende Allergene wie Milcheiweiß und Weizen konsequent
gemieden, kann mitunter eine Symptomfreiheit erreicht werden.
Wenn
dem Körper verschiedene Nährstoffe fehlen, kann sich dies auch im
Hautbild äußern. Fiese Ausschläge können die Folge eines Mangels
an Zink, Vitamin D (vor allem Vitamin D3), Eisen, Vitamin B und Jod
sein. Sollten Mängel vorhanden sein, sind diese entsprechend über
die Ernährung und gegebenenfalls zusätzlich mithilfe von
entsprechenden Präparaten wieder aufzufüllen.
Allergische
Reaktionen der Haut sind sehr vielfältig in ihren Ursachen sowie in
den Behandlungsmöglichkeiten. Ein entsprechender Therapeut kann bei
der der Suche nach dem Verursacher sowie bei der Behandlung der
Ekzeme gute Dienste leisten. Ein solcher kann dem Patienten schnell
Linderung der Symptome verschaffen und weitere Ausbrüche der
Überreaktion des Körpers mit der abgestimmten Behandlung eindämmen
oder sogar verhindern.
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