Der Schließmuskel im Allgemeinen
Wir Menschen haben nicht nur einen, sondern sogar zwei Schließmuskel in unserem Körper. Dabei wird unterschieden zwischen dem Schließmuskel, den wir bewusst betätigen und steuern können und dem, der sich nur dann öffnet, wenn sich das Körpersystem auf den nächsten Stuhlgang einstellt. Dieser bleibt beispielsweise in stressigen Situationen geschlossen und öffnet sich, sobald Entspannung eintritt. Erst dann tritt das Gefühl ein, auf die Toilette zu müssen. Wenn Du nun dringend zur Toilette musst, dient der willkürliche Schließmuskel dazu, mögliches Pupsen und den Stuhlgang bewusst zurück zu halten.
Ständige Anspannung, um Flüssigkeiten und Gase einzuhalten?
Im Endbereich des Analgangs befindet sich ein Schwellkörper aus Venen. Dieser sorgt dafür, dass keine Flüssigkeiten oder Gase entweichen. Der Schwellkörper, auch Hämorriden genannt, dichtet den Darm komplett ab, ohne dass sich dafür ein Muskel dauerhaft anstrengen muss. Hämorriden sind im menschlichen Körper ganz normal und bereiten lediglich Probleme, wenn sie verrutschen oder aus dem After dringen.
Der Schambein-Mastdarm-Muskel
Der sogenannte „musculus puborectalis“ sorgt dafür, dass der Darm automatisch abgeknickt wird. Der Darm wird am Ende von diesem Muskel umschlungen. Wenn Du stehst, zieht der Muskel am Darm und knickt diesen automatisch ab. Im Moment der aufrechten Körperhaltung wird der willkürliche, sowie der unwillkürliche Schließmuskel mit dieser Funktion sehr gut unterstützt. Der Druck vom After bleibt aus, sodass nicht ständig etwas zugepresst werden muss.
Doch es gibt folgendes Problem: Durch unsere Entwicklung und Zivilisation und damit dem Einzug des Wasserklosetts, haben wir natürlich viel Gutes erlebt. Wir haben saubere Straßen und keine schlimmen Krankheiten mehr, die wir übertragen. Allerdings nehmen wir eine Sitzposition auf der Toilette ein, die nicht günstig für die Stuhlabgabe ist. Das hat damit zutun, dass der Muskel, der das Ende des Darms abknickt, erst dann loslässt und entspannt, wenn Du dich in der Hocke befindest. Natürlich kannst Du im Sitzen aufs Klo gehen, allerdings muss sich der Stuhl mühselig um die entstandene Kurve herumquetschen. Das kann zu gesundheitlichen Problemen wie Aussackungen, vermehrten Hämorriden und deren Austreten aus dem After, sowie vielen weiteren Erkrankungen führen. Auch Verstopfungserscheinungen und lange Sitzungen auf der Toilette können daraus resultieren.
Die Lösung
Um die genannten Probleme zu vermeiden, solltest Du dir einen Hocker besorgen. Während Du auf der Toilette sitzt, stellst Du die Füße auf den Hocker und beugst Deinen Oberkörper leicht nach vorne. Der optimale Winkel von etwa fünfunddreißig Grad entsteht und erleichtert den Stuhlgang. Wer etwas akrobatischer ist kann sich mit etwas Übung auch auf den Rand der Kloschüssel hocken. Unterwegs eignet sich zum Abstellen der Füße genauso gut der Kosmetikeimer, welcher in den meisten Badezimmern zu finden ist.
Versuche in Zukunft immer richtig auf dem Klo zu sitzen, während Du deinen Stuhl ablässt. Damit schonst Du deinen Darm enorm und tust etwas Wichtiges für Deine Gesundheit.
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